1/10/2015

Von der Ohnmacht

Ist es wirklich nur mein subjektiver Eindruck, dass sich die "Qualität", die Dimension des Terrors verschärft hat?

Man hielt mir vor, dass die Siebziger und Achtziger Jahre schon voller Terror und Kriege waren. 
Nun, dessen bin ich mir sehr wohl bewusst. Schliesslich gehe ich ja auf Pilgerfahrt für einen ermordeten Politiker der Siebziger Jahre. Es war eine gewalttätige Zeit, zweifelsohne. Und den kalten Krieg, mit dem Jahr am Rande des Abgrundes  - 1983  - vergesse ich nie.

Und dennoch habe ich das Gefühl, dass mit dem Islamistischen Terror eine neue Dimension an Bestialität Einzug gehalten hat. Die RAF, die IRA, die Brigate Rosse - sie alle scheinen wie Amateure im Vergleich zu IS und Konsorten. 
Und noch was ist anders: Man konnte den Terror verurteilen, ohne mit jedem neuen Atemzug erst mal einen "Die RAF hat aber mit dem Kommunimus nichts zu tun" Disclaimer absetzen zu müssen.

Natürlich legten viele  linksgerichtete Menschen Wert darauf, festzuhalten, dass ihre Vorstellung vom Sozialismus sich werder mit jener der RAF deckten, noch mit jener der Machthaber in den Sovjetstaaten. Sie pochten auf Differenzierung. 

Aber Kommunismuskritik automatisch mit Rassismus gleichzusetzen, auf die idee sind, wenn überhaupt, nur die RAF selber und deren radikal-Sympthisanten gekommen.  

Ansonsten gabs damals wie heute die "Ja, aber..." Relativierungen. 

Was bleibt, sind die ermordeten Opfer. Die von jetzt, die von damals und das bittere Gefühl, dass sie im Grunde nichts zählen. 
Genau wie bei Aldo Moro, werden die Trauermärsche irgendwann vorbei sein und man geht zur Tagesordnung über. Und ab dann spielt die Zeit für die Täter. 

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