9/23/2013

Tanti Auguri di Buon compleanno, Aldo!

JFK's Geburts- und Todestage sind fester Bestandteil meines persönlichen, spirituellen Jahreskreises. Nun  kommt Aldo hinzu und wir müssen etwas enger rücken. :-)
Aber wo Platz für zwei ist, ist auch Platz für drei, sag ich mal!

Heute, am 23. September ist also Aldo Moros Geburtstag.
97 wäre er dieses Jahr geworden. Genau wie JFK hätte er dieses Alter zwar ohnehin kaum erreicht, trotzdem ist es schmerzlich daran zu denken, wie grausam er dem Diesseits entnommen wurde.


Die politische Karikatur einer Wochenbeilage des Corriere de la Sera von 1966 zeigt einen noch sehr jungen Aldo beim Versuch ein Kartenhaus zu erstellen. Er ist umgeben von Parteikollegen und anderen Gestalten, die sein Werk durch Blasen sabotieren.
Die Zeichnung nimmt Bezug auf Moros Versuch, mal wieder eine Regierung zu bilden und dass er dabei seine "sprichwörtliche Geduld" einsetzten musste.

Aldo Moros Sanftmut und Geduld waren in der Tat legendär und werden oft erwähnt. Das Bild scheint geradezu exemplarisch für sein ganzes Leben zu sein: Versunken in seiner eigenen Welt versuchte er seine Träume aufzubauen, während andere kontinuirlich genau diese untergraben und sabotieren.

Eine Astrologiebegeisterte Freundin hat mir neulich gesagt, dass mein und Aldos Geburtshoroskope eine nahezu 100% Übereinstimmung aufweisen und wir uns daher extrem ähnlich seien.
Gewiss, in vielen seiner Wesenszüge erkenne ich mich selber wieder. Unser emotionales Erleben scheint fast deckungsgleich.

Nur: 
SO eine Geduld habe ich nicht. Ich hätte diese Arschlöcher links und rechts längst gepackt und deren Nasen auf die Tischplatte gehauen. Echt jetzt!

Ich fürchte, Aldos Geduld hat dazu beigetragen, dass er zu lange nicht erkennen wollte und konnte, dass die Democrazia Christianza keine gute Partei für ihn ist, sondern ein schmieriger, Mafia-verseuchter Sauhaufen und dass er nicht unter Freunden wandelt, sondern knöcheltief in der Scheisse watet.

Im Loch der Brigate Rosse schrieb er: "Unter dem Druck diverser Stimuli in der Gefangenschaft kann ich nun erkennen, was in diesem politischen Leben wirklich abläuft und was ich sehe gefällt mir gar nicht."

Erst als seine Freunde ihn wegwarfen  hatte er mit voller, grausamer Wucht erkannt, mit wem er da all die Jahre verkehrt hatte. Und nun kotzte er sich richtig aus.
Zu spät, povero mio!

Wir werden heute zu Aldos Ehre ein typisch Apulisches Gericht essen.
Vor eingen Tagen hat eine Nachbarin, die nichts von meinem Bezug zu ihm weiss, uns einen Wein geschenkt:
Rein "zufällig" ist das der hier:







9/20/2013

Vendetta auf Kindle

Kennedys Vendetta gibt es nun auch als Ebook für Amazon Kindle.
Die Geschichte ist allerdings ganz leicht gekürzt, es hat etwas weniger Bilder und einige Textpassagen fehlen. Aber dafür ist die E-Version natürlich deutlich günstiger als die Printversion.

Wer kein Kindle sein eigen nennt: Amazon bietet gratis Lese-Programme für nahezu alle alternativen Geräte an, auch für den PC.

HIER könnt Ihr es beziehen: https://www.amazon.de/dp/B00FAQOEVU




9/13/2013

Im Varieté


Mir geht's schlecht. Ich bin traurig, frustriert. Ich brauche Flucht.

Yoga-Lehrer und Entspannungs-Gurus raten einem ja immer sich bei der Mediation einen "schönen Strand" vorzustellen. Ich finde Strände langweilig, ausserdem tritt man da auf Seeigel.

Ich fliehe daher lieber nach Amerikanien, dem Land meiner "Antique White House" Geschichten.

Also Augen zu - und  eingetaucht nach Amerikanien.

Die Fahrt zum Grand Théâtre du Milan ist angenehm.
Der Regen tropft auf das Stoffdach des Landauers. Wir sitzen zu dritt in der Fahrgastkabine; Der Präsident, Aldo Moro und ich. Wir schauen zum Fenster hinaus. Die Gaslaternen sind schon beleuchtet, ihr fahles Licht spiegelt sich auf dem regennassen Strassenpflaster. Die ersten, vergilbten Blätter fallen von den grossen Alleebäumen.

Wir kommen im Theater an und begeben uns zu unserer Loge.
Ich liebe Logenplätze!
Mal ehrlich: In den normalen Rängen sitzt garantiert immer ein zwei-Meter Typ mit Zylinder vor Dir und der pubertärere Bastard hinter Dir trampelt unentwegt gegen deine Rückenlehne. Von den schmatzenden und dauerquatschenden Sitznachbarn ganz zu schweigen.
In einer Loge hat man seine Ruhe. Und nichts brauche ich ich im Moment mehr.

Der Präsident setzt sich in die Mitte, Aldo und ich nehmen links und rechts von ihm Platz.

Als erstes tritt der Schwertschlucker auf. Er verschlingt nicht nur Schwerter und Säbel, sondern lässt auch allerlei Küchenmesser, Nägel, Lochmaschinen und einen Toaster in seinem Schlund verschwinden.
"Der Kerl sollte mal bei uns im Keller aufräumen" meint JFK.

Danach erleben wir ein aztekisches Frauenensemble. Sie singen Anti-Kriegslieder und kritisieren in satirischen Diskursen das Bankwesen und die Schönheitsindustrie.

Nach einer kleinen Pause ist das berühmte Medium Luba Milla an der Reihe. Sie steht auf der Bühne und spricht scheinbar wahllos Zuschauer an. Sie sagt ihnen, was sie morgen tun werden, wo sich deren verlorene Schlüssel befinden und andere erstaunliche Dinge.

Dann wendet sie sich dem Präsidenten zu:
"Sie suchen stets das Ende des Regenbogens. Sie suchen unermüdlich, immer weiter, obwohl sie wissen, dass sie es nie finden werden."
Der Präsident lächelt, amüsiert.
Dann spricht Luba Aldo an :
"Und Sie, Sie suchen auch das Ende des Regenbogens aber Sie finden dort nicht einen Kessel voller Gold, sondern allenfalls ein altes Seveso-Fass".
"Ja, das ist typisch für mich" stimmt Aldo zu.
"Und Sie..." Luba spricht nun zu mir: "Sie suchen gar nicht erst."

Natürlich nicht. Ich bin ja nicht bescheuert.

Die nächste Darbietung.
Zwei bizarre Clowns, Harlekine oder was immer diese Gestalten darstellen. Sie reissen merkwürdige, kryptische Possen. Das Publikum ist begeistert. Es ist die Nummer die bislang am besten ankommt, was ich befremdlich finde. Plötzlich giessen die beiden einen Eimer Blut auf die Bühne, streuen Zucker darüber und lachen. Dann starren sie zu uns hinauf. Sie geben zu verstehen, dass John F. 's Blut gemeint ist. Sie sagen es nicht offen, aber jeder im Saal weiss es.
Gesichter, kalt und ohne jedes Gefühl starren uns grinsend an. Ich friere. Aldo ist empört. Er steht auf und sagt: "Lasst uns gehen, wir haben hier nichts mehr verloren."
Das sehe ich auch so und erhebe mich ebenfalls.




Aber der Präsident packt uns und hält uns fest.
"Hiergeblieben!" Befiehlt er. "Hier geht niemand. Kein Rückzug!"
Wir setzen uns also wieder hin. Im Publikum prusten ein paar Leute vor sich hin. Viele finden das ganze sagenhaft lustig. Die Gestalt auf der Bühne kippt noch mehr Blut auf den Boden.

Aldo beugt sich nach vorne und ruft laut in den Saal: "Mögen Sie auf dem Glatteis ihres inneren Wesens ausrutschen und kopfüber in ein Seveso Fass fallen!"

Gut gesagt, wo wir es schon von Seveso-Fässern hatten...

Ich lege nach :" Und ich rolle das dann auf die Sondermüll-Deponie der Menschheit, wo abartiger Giftmüll wie Sie endgelagert gehört!"

Einige Zuschauer goutieren das gar nicht. Verständnislose Blicke wandern zu uns hoch. Hier und da raunt ein "Das war aber unangebracht" in den unteren Rängen.
Der blutige Ulk war offenbar in Ordnung, unsere Replik indes nicht.

JFK lächelt. Kraft seiner tiefen Dualität ist er einmal mehr hin und her gerissen. Einerseits kann er unsere überschäumenden Emotionen nicht wirklich gut einordnen, anderseits liebt er uns genau ihretwegen. Und er geniesst es, dass wir uns für ihn einsetzen. Schliesslich sagt er:

"Besagte Deponie dürfte bereits arg überfüllt sein. Ich würde die knappen Kapazitäten nicht mit Fässern trivialen Inhaltes ausreizen." Dann erhebt er sich. "Kommt. Verderben wir den Publikum nicht den Spass durch unserer Anwesenheit."
"Ich dachte, wir sollen uns nicht zurückziehen", flüstere ich ihm zu.

"Es gibt Rückzug und es gibt das zeitlich passende Stehenlassen" meint der Präsident. "Ihr müsst beide den Unterschied noch lernen."


9/05/2013

Blog Candy Bei Sefarina

Und zwar hier

Selbstverständlich mache ich mit. Zwei der drei gezeigten Postkarten befinden sich bereit in meinem Besitz, aber auf die dritte schiele ich als Sammlerin hochwertiger Künstlerpostkarten natürlich mit Spannung. Und die Buttons von Sefarina sind eh Kult.